1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS 

sab simplex® 
69,19 mg/ml Suspension zum Einnehmen 

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 

Wirkstoff: Simeticon (Dimeticon 350 - Siliciumdioxid im Verhältnis 92,5 : 7,5) 
1 ml (ca. 25 Tropfen) Suspension zum Einnehmen enthält 69,19 mg Simeticon (Dimeticon 350 - Siliciumdioxid im Verhältnis 92,5 : 7,5) 

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung 

sab simplex Suspension zum Einnehmen enthält Natriumbenzoat (1 mg/ml), Ethanol (0,18 mg/ml) und Natrium (3,07 mg/ml). 
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 

3. DARREICHUNGSFORM 

Suspension zum Einnehmen 

4. KLINISCHE ANGABEN 

4.1 Anwendungsgebiete 

  • - Zur symptomatischen Behandlung gasbedingter Magen-Darm-Beschwerden, z. B. Meteorismus 
  • - Als Hilfsmittel zur Diagnostik im Bauchbereich, wie z. B. Röntgen und Sonographie und zur Vorbereitung von Gastroduodenoskopien 
  • - Bei verstärkter Gasbildung nach Operationen 
  • - Bei Spülmittelvergiftungen 

4.2 Dosierung und Art der Anwendung 

Die Flasche vor Gebrauch gut schütteln. Zum Tropfen Flasche stets senkrecht nach unten halten und leicht mit dem Finger auf den Flaschenboden klopfen. 

Bei gasbedingten Magen-Darm-Beschwerden 

Dosierung 

Die Dosis soll alle 4 bis 6 Stunden eingenommen werden. Die Frequenz der Dosen kann bei Kindern ab einem Jahr und bei Erwachsenen bei Bedarf erhöht werden. 
Altersgruppe 
Dosiereinheit 
Maximale Tagesdosis 
Neugeborene 
10 Tropfen (0,4 ml) 
4 x 10 Tropfen (1,6 ml) 
Säuglinge (> 4 Wochen bis ≤ 12 Monate) 
15 Tropfen (0,6 ml) 
6 x 15 Tropfen (3,6 ml) 
sab simplex enthält Natriumbenzoat als Konservierungsmittel. 
Kinder (> 12 Monate bis ≤ 6 Jahre) 
15 Tropfen (0,6 ml) 
23 x 15 Tropfen (14 ml) 
Kinder (> 6 Jahre bis < 18 Jahre) 
20 - 30 Tropfen (0,8 - 1,2 ml) 
Nicht zutreffend 
Erwachsene 
30 - 45 Tropfen (1,2 - 1,8 ml) 
Nicht zutreffend 

Art der Anwendung 

Neugeborene und Säuglinge (> 4 Wochen bis  12 Monate): 

sab simplex kann dem Fläschchen beigegeben werden. Es mischt sich problemlos mit anderen Flüssigkeiten, z. B. mit Milch. 
sab simplex kann vor dem Stillen/ Füttern mit einem kleinen Löffel verabreicht werden. Die Behandlung von Frühgeborenen mit sab simplex wird nicht empfohlen. 

Kinder (> 12 Monate bis < 18 Jahre) und Erwachsene: 

sab simplex wird zu oder nach den Mahlzeiten, bei Bedarf auch vor dem Schlafengehen eingenommen. 
Die Dauer der therapeutischen Anwendung richtet sich nach dem Verlauf der Beschwerden. Wenn die Symptome anhalten oder sich verschlechtern, muss das medizinische Fachpersonal konsultiert werden (siehe Abschnitt 4.4). 

Röntgenuntersuchungen 

Zur Vorbereitung einer Röntgenuntersuchung sollen bereits am Vorabend der Untersuchung 3 bis 6 Teelöffel (15 bis 30 ml) sab simplex eingenommen werden. 

Sonographien 

Zur Vorbereitung der Sonographie wird die Einnahme von 3 Teelöffeln (15 ml) sab simplex am Vorabend und von 3 Teelöffeln (15 ml) ca. 3 Stunden vor Beginn der Sonographie empfohlen. 

Endoskopien 

Vor Endoskopien soll ½ bis 1 Teelöffel (2,5 bis 5 ml) sab simplex eingenommen werden. Eine eventuelle weitere Medikation zur Beseitigung störender Schaumbläschen kann durch den Instrumentierkanal des Endoskops mit einigen Millilitern sab simplex erfolgen. 

Spülmittelvergiftungen 

Bei Spülmittelvergiftungen erfolgt die Dosierung nach der Schwere der Vergiftung. Als Mindestdosis wird 1 Teelöffel (5 ml) sab simplex empfohlen. 
Die Verabreichung bei diesen Anwendungsgebieten (Röntgenuntersuchungen, Sonographien, Endoskopien, Spülmittelvergiftungen) erfolgt am besten nach Entfernen des Tropfeinsatzes der 30-ml-, 50-ml- bzw. 100-ml-Flasche. 

4.3 Gegenanzeigen 

  • - Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile 

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung 

Bei neu auftretenden und/ oder länger anhaltenden sowie bei sich verstärkenden Bauchbeschwerden sollten diese klinisch abgeklärt werden. 
Bei Röntgenuntersuchungen, Sonographien und Endoskopien sowie gegebenenfalls bei Spülmittelvergiftungen ist die Einnahme mehrerer Teelöffel von sab simplex erforderlich. 

Angaben zu sonstigen Bestandteilen 

sab simplex enthält Natriumbenzoat, Ethanol und Natrium (siehe Abschnitt 2). 
sab simplex enthält 1 mg Natriumbenzoat pro Milliliter (ca. 25 Tropfen). Benzoate können im Blut den Gehalt an unkonjugiertem Bilirubin nach Verdrängung des Bilirubins von Albumin erhöhen, wodurch sich ein Neugeborenenikterus verstärken kann. Neonatale Hyperbilirubinämie kann zu Kernikterus führen. Falls Neugeborene Symptome einer Gelbsucht entwickeln, ist die Einnahme von sab simplex sofort zu beenden. 
1 ml (ca. 25 Tropfen) sab simplex enthält 0,18 mg wasserfreies Ethanol (im Himbeeraroma). Die Menge Ethanol in 1 ml sab simplex entspricht weniger als 1 ml Bier oder 1 ml Wein. Die geringe Ethanolmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen. 
sab simplex enthält 92,1 mg Natrium pro 30 ml. 1 ml (ca. 25 Tropfen) sab simplex enthält 3,07 mg Natrium, entsprechend 0,15 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g. 

Hinweis 

sab simplex ist für Diabetiker geeignet, da es keine Kohlenhydrate enthält. 

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen 

Simeticon kann die Absorption von Levothyroxin beeinflussen. Dies kann bei Patienten, die wegen eines bestimmten Schilddrüsenhormonmangels mit Levothyroxin behandelt werden, zu einer Hypothyreose führen. 
Ein Abstand von mindestens 4 Stunden sollte zwischen der Gabe von Simeticon und Levothyroxin eingehalten werden. 

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit 

Es bestehen keine Bedenken gegen die Einnahme von sab simplex während der Schwangerschaft und Stillzeit. 

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen 

sab simplex hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. 

4.8 Nebenwirkungen 

Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von sab simplex wurden bisher nicht beobachtet. 

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen 

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das folgende Meldesystem anzuzeigen: 
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte 
Abt. Pharmakovigilanz 
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3 
D-53175 Bonn 
Website: http://www.bfarm.de 

4.9 Überdosierung 

Intoxikationen nach Anwendung von Simeticon sind bisher nicht bekannt geworden. 

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften 

Pharmakotherapeutische Gruppe: Polysiloxan, Entschäumer: Mittel bei funktionellen Störungen des Darms und funktionellen gastrointestinalen Störungen ATC-Code: A03AX13 
sab simplex enthält als wirksamen Bestandteil Simeticon, ein stabiles, oberflächenaktives Polydimethylsiloxan. Es verändert die Oberflächenspannung der im Nahrungsbrei und im Schleim des Verdauungstrakts eingebetteten Gasblasen, die dadurch zerfallen. Die dabei frei werdenden Gase können nun von der Darmwand resorbiert sowie durch die Darmperistaltik eliminiert werden. 
Simeticon wirkt ausschließlich physikalisch, beteiligt sich nicht an chemischen Reaktionen und ist pharmakologisch und physiologisch inert. 

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften 

Simeticon wird nach oraler Gabe nicht resorbiert und nach Passage des Magen-Darm-Trakts unverändert wieder ausgeschieden. 

Bioverfügbarkeit 

Simeticon wird nicht resorbiert. 

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit 

Simeticon verhält sich chemisch inert und wird nicht aus dem Darmlumen resorbiert. Systemische toxische Wirkungen wurden bisher nicht beobachtet. Präklinische Daten lassen auf der Grundlage von Studien zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung zum karzinogenen Potenzial und zur Reproduktionstoxizität keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. 

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile 

Carbomer 974, Citronensäure-Monohydrat, Hypromellose, wasserfreies Natriumcitrat, Natriumbenzoat (E 211), Natriumcyclamat, Macrogolstearylether (Ph.Eur.), Saccharin-Natrium, Sorbinsäure (Ph.Eur.), Himbeeraroma 60373 H&R (enthält Ethanol), Vanillearoma 200817, gereinigtes Wasser 

6.2 Inkompatibilitäten 

Bisher keine bekannt. 

6.3 Dauer der Haltbarkeit 

3 Jahre 

Haltbarkeit nach Anbruch 

6 Monate, nach Anbruch nicht über 25 °C aufbewahren. 
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden. 

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung 

Keine. 

6.5 Art und Inhalt der Behältnisse 

Flasche aus braunem Glas (Typ III) mit Schraubverschluss. Die 30-ml-, 50-ml- und 100-ml-Flaschen haben einen Tropfeinsatz. 
sab simplex ist in folgenden Packungsgrößen erhältlich: 
Packung mit 1 Tropfflasche à 30 ml Suspension zum Einnehmen (N1) 
Mehrfachpackung mit 4 Tropfflaschen à 30 ml Suspension zum Einnehmen 
Packung mit 1 Tropfflasche à 50 ml Suspension zum Einnehmen (N2) 
Mehrfachpackung mit 2 Tropfflaschen à 50 ml Suspension zum Einnehmen (N3) 
Packung mit 1 Tropfflasche à 100 ml Suspension zum Einnehmen (N3) 
Klinikpackung mit 600 ml (20 Tropfflaschen à 30 ml) Suspension zum Einnehmen 
Klinikpackung mit 800 ml (4 Flaschen à 200 ml) Suspension zum Einnehmen speziell zur 
Vorbereitung von Röntgenuntersuchungen, Sonographien und Endoskopien 
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung 

Keine besonderen Anforderungen. 

7. INHABER DER ZULASSUNG 

PFIZER PHARMA GmbH 
Friedrichstr. 110 
10117 Berlin 
Tel.: 030 550055-51000 
Fax: 030 550054-10000 

8. ZULASSUNGSNUMMER 

7732.00.00 

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 

Datum der Erteilung der Zulassung: 16. Juni 1986 
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Mai 2005 

10. STAND DER INFORMATION 

November 2023 

11. VERKAUFSABGRENZUNG 

Apothekenpflichtig 
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